TH_VU_Zug_1


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Einsatzort Details

Bramsche - Achmer, Storchenweg
Datum 19.09.2014
Alarmierungszeit 22:11 Uhr
Einsatzende 03:00 Uhr
Einsatzdauer 4 Std. 49 Min.
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger
eingesetzte Kräfte

IuK Gruppe Nord
Fahrzeugaufgebot   MTF FTZ- Nord 82-60  ELW 2
IuK Gruppe Nord / ELW 2

Einsatzbericht

Am Freitag, den 19.09.2014 führte die Freiwillige Feuerwehr Bramsche in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück, eine großangelegte Übung auf der Bahnstrecke zwischen Bramsche und Achmer durch.

Hierzu werden ungefähr 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst erwartet.

 

Bericht der NOZ:

 

Bramsche. Eine der aufwändigsten Großübungen der letzten Jahre fand in der Nacht von Freitag auf Samstag in Bramsche statt. Dabei probten rund 300 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis den MANV 1 – einen sogenannten Massenanfall mit bis zu 15 Verletzten.

 

 

 

Das Szenario: Zwei Züge der Nordwestbahn waren zwischen Bramsche und Achmer zusammengeprallt. Den Unfall konnte einer der Zugführer bei der Rettungsleitstelle des Landkreises melden. Von dort ging der Alarm um 23.30 Uhr zunächst an die freiwilligen Feuerwehreinheiten von Bramsche-Mitte und Achmer plus Notärzte und Rettungsdienste raus.

 

Als die Bramscher nur zehn Minuten später mit je einem Drehleiterwagen und einem Hilfeleistungslöschfahrzeug am Unfallort eintrafen, konnte die Situation übler nicht sein. Der schmale Storchenweg war mit anderen Rettungsfahrzeugen schon dicht. Und: Ein Abtransport der Verletzten war über die vier Meter steile Böschung von den Gleisen hinab nicht machbar.

 

Verletzte aus Auto bergen

 

Noch bevor die an der Drehleiter montierten Lampen den Katastrophenort erleuchteten, lief schon wie am Schnürchen der Rettungseinsatz ab. Eine Feuerwehrgruppe übernahm die Bergung der Verletzten aus einem Auto, das den zweiten Zug darstellen sollte. Die meisten Helfer leisteten aber in den Wagen der Nordwestbahn erste Hilfe. Sie klassifizierten die, in der Feuerwehrsprache „Patienten“ genannten Opfer nach der Schwere ihrer Verletzungen.

 

Vivien Krischke war dabei eine der über zehn Mimen. Mit verdrehten Beinen lag die 19-Jährige auf dem Boden. Auf ihrer Anhängekarte las man von Frakturen. „Ich warte jetzt darauf, dass man mir die Hose aufschneidet“, sagte Krischke. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Venne und der Johanniter war es für sie bereits die dritte „Aufführung“ in einer Gruppe sogenannte Realistischen Unfalldarsteller. „Mich interessiert, wie der Ablauf ist“, nannte sie als Grund für die Teilnahme an der Großübung.

 

Beleuchtung installieren

 

Deren Einsatzleitung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Kreisfeuerwehrchef Cornelis van de Water übernommen. Er entschied die Alarmierung aller sechs Technischen Einheiten Bahn (TE Bahn), die es seit 2008 im Landkreis gibt. Für sie war die Unfallstelle jedoch unzugänglich, weshalb man sie zu einer günstigeren Stelle in der Straße „Am Sandhügel“ lotste. Von diesem, 800 Meter vom Unfall entfernten Eingleisungspunkt, ließen sie zunächst Loren mit Stromaggregaten, Stativen und Leuchten auf die Schienen, um die Beleuchtung zu installieren. Mit den Loren sollten laut Planszenario später die Verletzten geborgen und zu den Behandlungsplätzen auf den Verbrauchermarktparkplätzen an der Engter Straße transportiert werden.

 

Die Übung endete um drei Uhr morgens. „Sie war sehr gut geplant und zeigte, dass es nötig ist, sich so etwas in der Praxis vor Augen zu führen“, befand Ann Oldiges, die den Einsatz als Bramscher Polizeichefin beobachtete. Zum Abschluss dankte Feuerwehrchef Cornelis van de Water allen Teilnehmern für die Bereitschaft, sich Zeit für die Nachtübung genommen zu haben.