Alarmübung am Loxter Ort in Ankum
Übungsszenario: Schwerverletzter bei Unfall zwischen PKW und Treckergespann
psb Ankum. Am Samstag um 14:38 Uhr wurden die Feuerwehren aus Ankum und Nortrup sowie Rettungsdienst und Polizei zu einem schweren Verkehrsunfall am Loxter Ort in Ankum alarmiert.
Was bis zum Eintreffen am Einsatzort niemand wusste: Es handelte sich um eine geheim gehaltene Alarmübung die Marius Berling von der Feuerwehr Ankum und Phillip Blome von der Feuerwehr Nortrup ausgearbeitet hatten. Lediglich die Ortsbrandmeister der beiden Feuerwehren, die Polizei, sowie die SEG 1und die Regionalleitstelle Osnabrück hatten Kenntnis.
Folgendes Szenario hatten sich die beiden Ausrichter ausgedacht: Ein Trecker mit Anhänger war gerade dabei eine Kreuzung am Loxter Ort zu überqueren, als ein PKW der in Richtung L 74 unterwegs war, seitlich gegen den Anhänger prallte und sich bis zur Windschutzscheibe unter diesen schob. Der Fahrzeugführer, dargestellt von Matthias Hemmelgarn der bei der Berufsfeuerwehr Oldenburg tätig ist, wurde dabei in seinem Fahrzeug eingeklemmt.
Bereits 6 Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Kräfte der Feuerwehr Ankum ein, zwei Fahrzeuge der SEG 1, die den Regelrettungsdienst darstellten folgten kurz darauf. Auch eine Polizeistreife war während der regulären Schicht zum Einsatzort geeilt.
Dr. Michael Goda, der als Anästhesist auch immer wieder als Notarzt auf der Rettungswache Ankum seinen Dienst versieht, hatte sich freundlicherweise als Notarzt für die Übung zur Verfügung gestellt.
Ein Kamerad der Feuerwehr Ankum übernahm die Funktion des „Inneren Retters“ und hatte sich einen Weg in den verunfallten PKW gesucht. Die Aufgabe des „Inneren Retters“ ist es sozusagen als „Vermittler“, zwischen den Einsatzkräften und der eingeklemmten Person zu fungieren und seelischen Beistand zu leisten. Gleichzeitig wird dem verunfallten genau erklärt was gerade um ihn herum geschieht.
Nur wenigen Minuten später trafen weitere Kräfte der Feuerwehr aus Ankum und Nortrup an der Einsatzstelle ein und bereiteten die Technische Rettung vor. Der unter Schock stehende Treckerfahrer hatte sich von der Unfallstelle entfernt, so dass sich mehrere Kameraden auf die Suche machten. Nach kurzer Zeit wurde dieser aufgegriffen und dem Rettungsdienst übergeben.
In Absprache mit dem Notarzt wurde eine schonende Rettung durchgeführt. Hierfür wurden zunächst die Beifahrertüren und das Dach entfernt, dieses geschah mit Hilfe der beiden hydraulischen Rettungssätze der alarmierten Feuerwehren. Um eine achsgerechte Rettung zu ermöglichen wurden gezielte Schnitte am Vorderbau des PKW gesetzt um dann den Vorderbau mit Hilfe von hydraulischen Zylindern zu kippen. Nach fast genau 45 Minuten konnte der Fahrer dann aus dem Fahrzeug gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Bei der anschließenden Übungsnachbesprechung, lobten Dr. Michael Goda und Matthias Hemmelgarn, dass Zusammenspiel der Einsatzkräfte und den ruhigen Ablauf der technischen Rettung und lobten zugleich auch die beiden Ausrichter für die tolle Ausarbeitung der Übung. Auch die Übungsausrichter zeigten sich zufrieden und dankten allen beteiligten für ihren Einsatz. Ein Mitarbeiter von Nord-West-Media hatte den Übungsverlauf mit einer Kamera aufgenommen. Das Videomaterial wird den Feuerwehren für eine detaillierte Nachbesprechung zur Verfügung gestellt. Nach den Aufräumarbeiten ging es zum Feuerwehrhaus nach Ankum wo alle beteiligten bei Grillwürstchen und gekühlten Getränken den Nachmittag ausklingen ließen.
Text und Fotos: Patrick Siebrecht