Brandschutzerziehung bei den Pfadfindern
Über die Pfingstage waren die Pfadfinder aus Rulle zu Gast auf dem Jugendzeltplatz in Ankum - Aslage. Am Samstagabend gab es eine Show mit Experimenten, an dieser nahm auch die Feuerwehr Ankum teil.
Die 90 Kinder im Alter von 6 - 16 Jahren und 30 Betreuer verbrachten die Pfingstfeiertage auf dem Jugendzeltplatz in Ankum - Aslage.
Am Samstagabend wurde dort ab. Ca. 20:45 Uhr eine Show veranstaltet in der mehrere Experimente durchgeführt wurden. Die Pfadfinder, in mehrere Gruppen eingeteilt, konnten dort zu jedem Experiment aus mehreren Antwortmöglichkeiten die ihrer Meinung nach richtige Antwort auswählen.
Nach jedem Experiment wurde die richtige Antwort bekanntgegeben und ausführlich erklärt.
Die Feuerwehr Ankum wurde im Vorfeld von den Betreuern gefragt ob es möglich wäre eine Fettbrandexplosion zu demonstrieren. Dieser bitte sind wir natürlich nachgekommen.
Von der Feuerwehr Bersenbrück konnten wir ein eigens für diesen Zweck konstruiertes Gerät ausleihen.
Mit etwas Verspätung, gegen 22:00 Uhr konnte die Durchführung der Fettbrandexplosion beginnen. Mit einem Gasbrenner der Pfadfinder wurden ca. 2 Liter Pflanzenöl auf Temperatur gebracht, bis dieses sich entzünden konnte. Dieser Vorgang dauerte leider etwas länger, da der Gasbrenner nur eine geringe Leistung brachte. Somit war es schon dunkel als das Öl anfing zu brennen.
Um die Zeit während des Aufheizens des Öls zu überbrücken wurden noch einige kleinere Spiele durchgeführt und im Anschluss konnten die Kinder fragen über die Aufgaben der Feuerwehr stellen.
Nachdem das Öl Feuer gefangen hatte wurde demonstriert was passiert wenn man Wasser auf das brennende Öl schüttet. Zu Anfang wurde nur eine kleine Menge Wasser benutzt, die zu einer heftigen Reaktion führte. Danach wurde eine größere Menge Wasser auf das brennende Öl gegossen, die Reaktion war um ein vielfaches stärker.
Text: Patrick Siebrecht
Fotos: Pfadfinder Rulle/ Feuerwehr Ankum
Warum es zu so einer Reaktion kommt:
Eine Fettexplosion tritt auf, wenn fälschlicherweise versucht wird, einen Fettbrand mit Wasser oder stark wasserhaltigen Flüssigkeiten (Getränke etc.) zu löschen.
Da brennendes Fett oder Öl bereits bei seiner Entzündung mehrere hundert Grad Celsius und damit heißer als siedendes Wasser ist, verdampft zugegebenes Wasser schlagartig. Durch die explosionsartige Verdampfung wird das brennende Fett mit dem Wasserdampf aus dem Behälter gerissen, und kommt mehr oder weniger fein verteilt mit dem Sauerstoff der Luft in Berührung. Während die Flüssigkeitsoberfläche des brennenden Fettes noch relativ gering ist, wird sie durch den entstehenden Wasserdampf aufgerissen und in feinste Tröpfchen zerstäubt. Ähnlich der Verbrennung in einem Dieselmotor zünden die kleinsten Tröpfchen zuerst, heizen ihre Umgebung und benachbarte Fetttröpfchen auf und steigen mit der durch sie erhitzen Luft nach oben. Dadurch entsteht bei freier Entfaltung eine charakteristische Säule über der Brandstelle, die sich zu einem Pilz formt.
Das Phänomen einer Fettexplosion kann auch mit anderen Stoffen, z. B. bei erhitztem Wachs oder ähnlichem, auftreten.
Die Fettexplosion gehört in der Phase der Wasserverdampfungen zu den physikalischen Explosionen, da die Energie zum Verdampfen des Wassers aus der Wärme des Fettes stammt. Durch die darauf folgende explosionsartige (exotherme) Verbrennung der feinen Tröpfchen wird die Explosion weiter angetrieben und zu einer chemischen Explosion.
Quelle: Wikipedia