Die Anfänge der Feuerwehr Ankum
Alten Dokumenten zu Folge, wurde am 31.Januar 1877 in Ankum von den Gemeindevorstehern der einzelnen Kirchspielbauernschaften ein Spritzenverband ins Leben gerufen. Mit dem recht altertümlch anmutenden, aber zu damaliger Zeit durchaus im Sprachgebrauch verwandten Wort "Spritzenverband" ist aber nicht anderes gemeint, als die wohlbekannte Feuerwehr.
Mithin konnte die Ankumer Floriansjünger im Jahr 2002 auf ihr 125. jähriges Bestehen zurückblicken. Noch am Gründungstag des neuen Verbandes beschloss die Gemeindevorsteherversammlung zudem, eine neue Saugspritze im Wert von 275 Mark anzuschaffen, um für Brandfälle besser gewappnet zu sein. Etwa bis zum Jahre 1900 bestand die Feuerwehr in der Konstellation, bis vermutlich durch Anordung von "höherer Stelle" die bisherige Freiwillige Feuerwehr in eine sogenannte Pflichtfeuerwehr umstrukturiert wurde. Waren bislang Ankumer Männer auf freiwilliger Basis in die Feuerwehr eingetreten, um ihren Dienst Gefahren zu versehen, so ist aus nicht eindeutig nachvollziehbaren Motiven die Grundintetion der "Freiwilligkeit" aufgegeben wurde, so das stattdessen nunmehr Teile der männlichen Bevölkerung zum Dienst in der Feuerwehr zwangsweise verpflichtet wurde. Ein entscheidender organisatorischer Einschnitt, wie sich später herausstellen sollte. Im Laufer der Jahre zeigte sich nämlich, dass beim Dienst unter "Zwang nicht der uneigennützige Idealismus und die Hilfsbereitschaft zu erreichen war, wie er für das Gemeindewesen einer Feuerwehr unabdingbar und außerordentlich wichtig ist. Dies nahm man letztlich am 21.April 1927 zum Anlass, in einer öffentlichen Gemeindeversammlung eine "neue" Freiwillige Feuerwehr in Ankum zu etablieren, wie dieses schon exakt 50 Jahre vorher beim "Spritzenverband" durchgeführt worden war. Nur vier Tage später, am 25. April 1927, wurden in einer Interessenversammling unter der Leitung des damaligen Gemeindevorstehers Frans Schlarmann - der übrigens vor seiner Wahl zum Gemeindevorsteher im Jahre 1922 einige Jahre als Kommandant des Ankumer "Feuerwehr-Spritzenverbandes" tätig war- offiziell die Freiwillige Feuerwehr Ankum "wiederbegründet". Nach Überlieferung traten alle Teilnehmer dieser Interessenversammlung der "neuen" Ankumer Feuerwehr bei. In den folgenden Monaten zeigten die Wehrmänner unter dem Geist der Freiwilligkeit großen Eifer und Tatendrang, um sich das notwendige Rüstzeug bei Feuerlöschproben und Übungsdiensten anzueignen.
Der Feuerlöschverband Ankum
Hatten noch 1877 die verschiedenen Gemeindevorsteher der Bauernschaften in einem lockeren Zusammenschluss den "Spritzenverband" ins Leben gerufen, war daraus mittlerweile ein offizieller "Feuerlöschverband Ankum" geworden. Dieser Feuerlöschverband Ankum wurde im Jahre 1936 gegründet. Ihm gehörten die damaligen Gemeinden: Ankum, Aslage, Ahausen-Sitter, Bassum-Sussum, Besten, Bockraden, Brickwedde, Druchhorn, Holsten, Rüssel, Tütingen, Westerholte und Döthen an. Dieser Zweckverband hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den notwendigen Finanzaufwand für die Aufrechterhaltung des Brandschutzes im Kirchspiel Ankum gemeinsam zu tragen. Der Grund für den Zusammenschluss lag vor allem in der Tatsache begründet, dass insbesondere die kleineren Landgemeinden finanziell nicht in der Lage waren, in eigener Regie für das jeweilige Gemeindegebiet eine eigene, leistungsfähige Feuerwehr zu unterhalten. nach dem Motto "Zusammen sind wir stark" wurde daher eine leistungsfähige Feuerwehr zentral im Kirchdorf Ankum finanziell durch die Zweckverbandsmitglieder unterhalten. Nach alten Unterlagen war die zusammenarbeit der verschiedenen Mitglieder im Feuerlöschverband Ankum als "hervorragend" zu bezeichnen. Die Kassengeschäfte des Verbandes wurden zweckmäßigerweise von der Gemeindeverwaltung Ankum durchgeführt. Gut 36 Jahre bestand dieser freiwillige Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, bis im Jahre 1972 durch die Verwaltungs- und Gebietsreform die Landgemeinden zusammengefasst wurden und zu Gunsten größerer, kommunaler Gebilde eingemeindet worden sind. Die ehemaligen Landgemeinden Aslage, Brickwedde mit Stockum und Westrup, Druchhorn, Holsten, Rüssel, Tütingen und Westerholte bilden seitdem zusammen mit Loxter Ort und dem Dorf Ankum die Gemeinde Ankum, während die Gemeinde Ahausen-Sitter politisch zur Stadt Bersenbrück gehört. Zudem wurde mit Wirkung vom 01.Juli 1972 die neue Samtgemeinde Bersenbrück mit den Mitgliedsgemeinden Alfhausen, Ankum, Bersenbrück, Gehrde, Kettenkamp und Rieste gegründet. Nach den gesetzlichen Bestimmungen der Niedersächsischen Gemeindeordnung sowie des Brandschutzgesetzes obliegt demnach das Feuerwesen in Niedersachsen den Samtgemeinden. Damit war das "Aus" für den Feuerlöschverband Ankum mit der Etablierung der neuen Verwaltungseinheit "Samtgemeinde Bersenbrück" eingeläutet.